Pressespiegel
Brahms: Piano Works

And the winner is…..Johannes Brahms

Rezension von Alain Steffen,
Pizzicato, 20/02/2015


Johannes Brahms: Klavierwerke; Sophie-Mayuko Vetter, Klavier; 1 CD Hänssler Classic 98.048; 10/12 (76’32) - Rezension von Alain Steffen


Obwohl diese CD eher zufällig in meinen Player geraten ist, muss ich zugeben, durch sie einen ganz neuen Brahms für mich entdeckt zu haben. In der letzten Zeit hat mich kaum eine Aufnahme von Brahms‘ Klaviermusik auf Anhieb so fasziniert, wie diese hier mit der jungen Pianistin Sophie-Mayuko Vetter. In den letzten Jahren habe ich – mit Ausnahme von Anna Gouraris wunderbarer Einspielungen der späten Klavierstücke op. 116-119 und Adam Laloums feinsinnigen Interpretationen verschiedener Klavierwerke – kaum Interpretationen von Brahms‘ Klavierwerken gehört, die mir wirklich gefallen haben und im Gedächtnis geblieben sind. In Sachen Brahms bin daher lieber bei meinen ‘alten Bekannten’ Emmanuel Ax, Elisabeth Leonskaja und Peter Rösel hängen geblieben.

Doch nun zur Vetter-CD. Die junge Pianistin schafft es, die Brahms-Werke, insbesondere die ‘Drei Intermezzi op. 117′, die ‘Sechs Klavierstücke op. 118′ und die ‘Vier Klavierstücke op. 119′ unheimlich schön und fließend zu interpretieren. Dabei tritt ein sehr musikantischer Aspekt in den Vordergrund, den viele Interpreten gerade bei diesen späten Werken vernachlässigen. Wir begegnen nicht dem schwergewichtigen, bärtigen Brahms, sondern einem innerlich jung gebliebenen, experimentierfreudigen und sehr emotionalen Brahms. Sophie-Mayuko Vetter vermeidet es, diese Werke mit symphonischem Charakter und zu kraftvollen Akzenten zu spielen, vielmehr ist sie um Transparenz und Klangstrukturen bemüht. Ihre Interpretationen sind sehr differenziert, ihr leichtfüßiges Spiel und der nach oben hin offene Klang bringen die Musik zum Atmen und geben ihr eine ungewohnte klangliche Frische.
Dazu gelingt der Pianistin das Kunststück, jedem der hier interpretierten Werke einen eigenen Charakter und eine eigene Farbenskala zu geben. Sie bringt es fertig, die Leichtigkeit ihres Spiels nahtlos mit einer emotionalen Tiefe zu kombinieren, die in jedem Moment authentisch und empathisch wirkt. Die Interpretationen, obwohl sie wunderschön sind, lösen sich von der typisch deutschen Romantik-Periode und weisen bereits auf zukünftige Musikergenerationen hin. Wenn auch die genannten späten Klavierwerke op. 117-118 den Kern dieser CD bilden, so soll man die ebenfalls hier vorgestellten kleineren Werke nicht vernachlässigen.

Gerade in diesen ein- bis zweiminütigen Stücken ist es oft schwer, nachhaltige Stimmungen und Eindrücke zu vermitteln. Aber auch damit hat Sophie-Mayuko Vetter keine Probleme. Auf eine sehr natürliche Weise haucht sie diesen Miniaturen (Klavierstück B-Dur, Albumblatt a-Moll, Kanon f-Moll, Sarabande Nr.1 a-Moll, Gavotte Nr. 1 & 2) Leben ein und macht sie durch ihr authentisches Spiel zu wahren kleinen Kostbarkeiten.

Diese CD ist nicht nur eine interpretatorische Großtat, die gerade durch ihre Schlichtheit fasziniert, sondern sie zeigt zudem eine junge Interpretin, die eine hervorragende Spieltechnik besitzt und die ihre Kenntnisse in der historischen Aufführungspraxis gekonnt auf den klassischen Flügel überträgt. Der Gewinner ist in jedem Falle Johannes Brahms und natürlich der Hörer. Prädikat: äußerst wertvoll!

Sophie-Mayuko Vetter plays the late Brahms music with a light and fresh touch, emotionally committed and never selfish: Very clearly, Brahms is here the winner.



BR Klassik

Johannes Brahms
Klavierwerke

Die 1978 in Sapporo geborene deutsch-japanischen Pianistin Sophie-Mayuko Vetter ist eine außergewöhnliche Künstlerin. Schon als Kind fing sie auch an zu komponieren und gab zusammen mit ihrem Vater, dem Komponisten, Poeten und bildenden Künstler Michael Vetter, weltweit Konzerte als Obertonsängerin. Sie hat Musik namhafter zeitgenössischer Komponisten uraufgeführt und gilt als Autorität in Sachen historischer Aufführungspraxis. Ihre CDs wurden von der Kritik stets hoch gelobt. Nun also: Brahms.

Von: Helmut Rohm

Stand: 14.04.2015

CD-Cover: Johannes Brahms - Klavierwerke | Bild: Hänssler Classic

Neben einigen Miniaturen ohne Opuszahl findet sich in ihrem Recital, erstmals eingespielt, auch das 2012 wieder entdeckte Albumblatt in a-Moll aus der Feder d es zwanzigjährigen Komponisten. Brahms hat diese elegisch-schöne Melodie später in seinem Horntrio op. 40 verwendet. Den Kern der wirklich hörenswerten Einspielung bilden jedoch die späten Drei Intermezzi op. 117, die Sechs Klavierstücke op.118 und die Vier Klavierstücke op. 119. Sophie-Mayuko Vetter hat die Zyklen in umgekehrter Reihenfolge angeordnet, was der Abfolge ihres Programms einen feinen Zug geheimer, aber unterschwellig spürbarer Irritationen verleiht.


Sog herbstlicher Farben

Die klangsatte und zugleich introvertierte Klaviermusik von Johannes Brahms überzeugend zu gestalten, ist nicht einfach. Hier ist eine Virtuosität ist gefragt, die nicht in äußerlich glitzerndem Figurenwerk ihre Bestätigung suchen möchte, sondern die zu sich findet im Entfachen einer unterschwellig bewegten Glut. Wohl kann sie auch vulkanisch aufbegehrend zum Ausbruch kommen; aber vor allem im Spätwerk ist es die Herausforderung, in der Magma weitgriffiger Klanggebilde das Leben einer vielschichtigen Kontrapunktik schmerzensselig-lyrischer Lineaturen hörbar und spürbar werden zu lassen. Den Sog herbstlicher Farben. Wie selbstverständlich gebietet Sophie-Mayuko Vetter, eine außergewöhnliche Künstlerin von größter Sensibilität und einem denkbar weiten geistigen Horizont, über alle pianistischen Mittel. Lesenwerte Bookletnotizen von Peter Gülke runden die sehr geglückte Produktion ab.





Artistxite

Von: Salvatore Pichireddu

Stand: 19. April 2015

Betörend schön: Statt schwergewichtiger Symphonik präsentiert Sophie-Mayuko Vetter den späten Brahms als innerlich jung gebliebenen Klangmagier.

An Alben mit Klaviermusik von Johannes Brahms mangelt es nun wirklich nicht. Der Hamburger Romantiker erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit. Die meisten Produktionen geraten allerdings schnell in Vergessenheit, vermutlich weil ihnen dann doch die individuelle Note fehlt. Die bekannten Brahms-Interpreten – Wilhelm Kempff, Arturo Benedetti Michelangeli, Emanuel Ax – dominieren mit ihren Interpretationen nach wie vor den Käufergeschmack. Doch Obacht: Hier kommt eine junge, sensible und hochtalentierte Brahms-Interpretin, die viel zu gut ist, um überhört zu werden. Sophie Mayuko-Vetter belegt auf ihrem schlicht „Brahms: Piano Works“ betitelten Album, dass man nicht auf alte Aufnahmen zurückgreifen muss, um erstklassigen Brahms zu hören. Mit derselben Leidenschaft und Liebe zu Brahms wie einst die junge Hélène Grimaud (aber – bei allem Respekt vor der Französin – deutlich weniger Eigensinn), berauscht die deutsch-japanische Pianistin mit ihrem Brahms-Programm, bei dem sie sich auf die späten Kompositionen opp. 117–119 konzentriert. Ausdrucksstark, mit Sinn für die kleinsten Nuancen, spielt sie Brahms mit bemerkenswerter Anschlagtechnik und fragiler Leichtigkeit. Dabei kommen ihr offenbar ihre Erfahrungen in der historischen Aufführungspraxis zugute: Statt schwergewichtiger Symphonik präsentiert sie den späten Brahms als innerlich jung gebliebenen, betörenden Klangmagier, der mit diesen Werken das Tor zum Impressionismus ganz weit aufzustoßen scheint.





Radio Stephansdom

CD des Tages
Johannes Brahms: Klavierwerke

Eine der besten Brahms-Einspielungen der letzten Zeit. Sophie-Mayuko Vetter findet einen ganz eigenen Zugang zu Brahms: groß und mächtig und doch verinnerlicht. Chapeau!





BBC Music Magazine

BBC Music Magazine, May'15

"Vetter brings personality and heartfelt warmth to the late Brahms and a smattering of rare early pieces. Lovely playing and sound."





Concerti.de

Reichhaltiger Brahms

Lieben Sie Brahms? Nach dieser CD dürfte es keinen Zweifel daran geben. Sophie-Mayuko Vetter zeigt die Bandbreite des Komponisten.

von Eckhard Weber


Mit Fingerfertigkeit, Feingefühl und sicherem Gespür für die richtige Klangwirkung interpretiert Sophie-Mayuko Vetter Klaviermusik von Johannes Brahms in kurzen Stücken, aber mit weiter Perspektive. Reife Werke stehen neben Jugendwerken, darunter das erst 2012 entdeckte Albumblatt a-Moll, das der Komponist mit 20 Jahren geschrieben hat. An den Klavierstücken op. 118 und 119, an Intermezzi und Gavotten demonstriert Vetter den Reiz der kleinen Form, kitzelt die Reichhaltigkeit heraus, die diesen Stücken innewohnt,  lädt sie, wo es passt, mit Dramatik auf, oder lässt sie sich schwärmerisch, duftig oder träumerisch entfalten, zart oder temperamentvoll. Struktur und Ausdrucksgehalt gestaltet sie jeweils individuell und prägt damit jedem Stück einen eigenen Charakter auf. Auch, wenn der Nachhall bei den Aufnahmen etwas zu kräftig ist – diese CD, hört man gerne öfter, um immer neue Seiten dieser Preziosen zu entdecken.





Mopo.de

Der alteMann und die junge Frau: Schon erstaunlich, mit welch sicherem Klang-Gespür sich SophieMayuko Vetter die Klavierwelt von Brahms erobert! Die Japanerin weiß um den Reiz kleiner Form(en), vermag gekonnt Dramatik und schwärmerische Momente zu variieren, versinktmal in Tastenträume, um dann wiedertemperamentvoll zuzugreifen. Jedes Werk hat so seinen ganzeigenen Charakter – und die Pianistin eine Aufnahme, diesich neben denen großer Kollegen behaupten kann.





Artikel 8



ARD

Von: Helmut Rohm

Stand: 14.04.2015

Johannes Brahms: Klavierwerke - 14.04.2015

14.04.2015 | 03:52 Min. | Quelle: BR

Vier Klavierstücke op. 119 | Sechs Klavierstücke op. 118 | Drei Intermezzi op. 117 | Seltene Klavierstücke | Sophie-Mayuko Vetter (Klavier)









Haenssler

Sophie-Mayuko Vetter performs Brahms





Credit

Special thanks to my beloved father & genius teacher - I promise to convey his spirit of flow in every performance, all through my life.

Credits Bild 1

...and to my marvellous recording team Christoph Martin Frommen (sound engineer) and Thomas Hornack (& his colleague Johannes Nicola, Steinway piano technicians)

Credits Bild 2



 

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